Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein sind der Überzeugung, dass Periodenartikel an öffentlichen Bildungseinrichtungen kostenlos zur Verfügung stehen sollten. In Ländern wie beispielsweise England oder Neuseeland ist dies bereits der Fall. Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein fordern daher: Die kostenlose Bereitstellung von Periodenartikeln in öffentlichen Bildungseinrichtungen. Das Land Schleswig-Holstein stellt die zur Finanzierung zusätzlich nötigen Mittel, für die öffentlichen Schulen und Hochschulen, aus dem Landeshaushalt bereit.
Solidarität mit der Ukraine!
Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein sind erschüttert von der militärischen Invasion Russlands in der Ukraine. Es verbietet sich jedwede Verharmlosung der kriegerischen Handlungen, die einen eklatanten Verstoß gegen das internationale Völkerrecht darstellen. Wir stehen ohne Wenn und Aber an der Seite der Ukraine und fordern die sofortige Beendigung dieser Invasion. Deutschland, Europa und die verbündeten Staaten werden aufgefordert, die Ukraine mit allen Mitteln zu unterstützen, um die Souveränität und das Völkerrecht innerhalb demokratischer und unabhängiger Staaten zu gewährleisten. Wir begrüßen die jüngste Entwicklung seitens der Bundesregierung in puncto des SWIFT-Ausschlusses und der Waffenlieferungen an die Ukraine. Trotzdem erwarten wir sowohl von der Bundesregierung als auch von der EU-Kommission, bisherige Maßnahmen auszuweiten und weitere Maßnahmen im Rahmen der Möglichkeiten zu beschließen. Außerdem erwarten wir von internationalen Sportverbänden, Russland die Teilnahme an internationalen Sportwettbewerb vollständig zu untersagen.
Sprachfreiheit auch in der Schule
Die Landesregierung Schleswig-Holstein wird aufgefordert,
– die Regularien im Bereich der gendergerechten Sprache an Schulen und Hochschulen aufzuheben, und somit Verantwortung über die eigene Wortwahl an Schüler, Studierende sowie Lehrkräfte zu geben.
– die Andersbewertung der gendergerechten Sprache und dem generischen Maskulinum zu unterbinden.
– die gendergerechte Sprache in die Abiturprüfungsverordnung aufzunehmen.
Schulen und Schüler in der Pandemie
Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein setzen auf effiziente statt ineffiziente, auf regionale statt pauschale Maßnahmen gegen Covid-19. Deswegen fordern wir die Landesregierung Schleswig-Holstein auf:
- Schulschließungen in der Pandemie als das Ultima Ratio zu betrachten.
- Nur in besonderen Ausnahmesituationen regional auf Schulschließungen zurückzugreifen.
- Schulschließungen in Niedriginzidenzgebieten, wenn anderswo regionale Ausbrüche die Inzidenz hochtreiben, auszuschließen.
- Bevor Schulschließungen in Betracht gezogen werden, die Idee des Wechselunterrichtes zu reaktivieren. Abschlussklassen sind hier bevorzugt zu behandeln.
- Die Testkapazitäten an Schulen mit hohen Fallzahlen auszubauen und z.B. auf verpflichtende Tests auch für Geimpfte oder dreimalige Testung pro Woche umzustellen. Wenn dieser Ausbruch auf den jeweiligen Ort übergreift, werden auch andere Schulen im Ort zu dieser Regelung hinzugerechnet.
- Endlich ein landesweites Luftfilterprogramm auf den Weg zu bringen, das sich im Alltag der Schüler bemerkbar macht.
- Bei sinkender Inzidenz die Maskenpflicht im Unterricht, nötigenfalls stufenweise, abzuschaffen.
- Bei hohen Fallzahlen auch die Oberstufenschüler zum Verlassen des Klassenraumes in den Pausen zu verpflichten.
- Die pauschale Maskenpflicht an Bushaltestellen durch eine an die Bedingung des Nicht-Einhaltens des Abstandes von 1,5 Metern geknüpfte Maskenpflicht zu ersetzen.
- Die Impfbusse stärker an Schulen zu bringen.
Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein begrüßen die Anpassung der Quarantäneregelungen, um den Präsenzbetrieb in Schulen zu gewährleisten.
Ein Update für unser Fächersystem
Die aktuellen Studentenkontingente sind nicht mehr zeitgemäß, wenn wöchentlich bis zu sechs Stunden ästhetische Fächer unterrichtet werden, andererseits jedoch der Informatikunterricht erst im nächsten Schuljahr für zwei Klassenstufen verpflichtend eingeführt wird. Unter anderem deshalb wollen die Liberalen Schüler SH das Fächersystem für die Klassenstufen 5 bis 9 bzw. 10 verändern, um mehr Individualisierung in der Bildung jedes einzelnen Schülers und jeder einzelnen Schülerin zu ermöglichen.
Weiterhin fordern wir, dass Gemeinschafts-, Regionalschulen und Gymnasien in der Orientierungs- und Mittelstufe über ein identisches Fachangebot und identische Stundenzahlen der einzelnen Fächer mit verschiedenen
Leistungsniveaus verfügen.
An den Stundenkontingenten der Hauptfächer (Deutsch, Mathematik, 1. Fremdsprache) soll nichts verändert werden.
Wir fordern verpflichtenden zwei-wochenstündlichen Sportunterricht ab der 5. Klasse sowie verpflichtenden Geschichtsunterricht ab der 7. Klasse mit ebenfalls zwei Wochenstunden. Dazu unterstützen wir ausdrücklich die Entscheidung des Bildungsministeriums des Landes Schleswig-Holstein, einen verpflichtenden Informatikunterricht in den Klassenstufen 7 und 8 einzuführen. Dies sollte jedoch nur der Anfang sein und bis zum höchstmöglichen Bildungsabschluss verpflichtend gemacht werden.
Wir fordern die Etablierung der folgenden Wahlfachbereiche:
• Ästhetischer Fachbereich, bestehend aus Musik, Kunst und Darstellendem Spiel. Dieser kann noch durch digitale Designkurse o.Ä. ergänzt werden.
• Gesellschaftswissenschaftlicher Fachbereich, bestehend aus Ethik, Politik und Recht, sowie Geografie oder Weltkunde.
• Naturwissenschaftlicher Fachbereich, bestehend aus Physik, Biologie und Chemie.
• Berufsvorbereitender Fachbereich, bestehend aus Wirtschaft, Technik sowie sozialen Fächern. Dieser kann noch durch weitere berufsvorbereitende Angebote ergänzt werden.
• Die zweite Fremdsprache.
Der Religions-, Philosophie und Ethikunterricht soll im Fach Ethik vereint werden. Dort soll ebenfalls der Umgang mit den sozialen Medien vermittelt werden.
Wir wollen die strikte Klassenaufteilung auflockern, damit Mobbing erschweren sowie die Knüpfung sozialer Kontakte innerhalb der Jahrgangsstufen fördern und unser Schulsystem individualisieren. Hierzu wollen wir das Wahlpflichtkurssystem reformieren und erweitern.
Hierzu fordern wir:
• verpflichtenden Unterricht der Grundlagen der ästhetischen Fächer in Klassenstufen 5 und 6; danach Wechsel in ein Wahlpflichtsystem. Demnach sollen die Schülerinnen und Schüler aus dem Fachbereich jährlich jeweils ein Fach à zwei Wochenstunden auswählen.
• Grundlagenunterricht der gesellschaftswissenschaftlichen Fächer in Klassenstufen 5 bis 7. Danach soll die Abwahl eines Faches ab Klassenstufe 8 möglich sein.
• den Unterricht der berufsvorbereitenden Fächer in Grundlagen in der 8. Klasse. Ab der 9. Klasse soll zu einem Wahlpflichtsystem übergegangen werden, in welchem jährlich zwei Fächer à zwei Wochenstunden
auszuwählen sind.
• die Einführung von zwei naturwissenschaftlichen Fächern zu je 2 Wochenstunden in Klassenstufe 5. Die Einführung des dritten Fachs soll in Klasse 6 erfolgen. Ab Klasse 9 soll den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit geboten werden, zwei naturwissenschaftliche Fächer auf jeweils eine Wochenstunde zurückzusetzen und das dritte Fach mit zwei Wochenstunden beizubehalten.
• die Einführung der zweiten Fremdsprache ab Klassenstufe 7. Dort sollen idealerweise mehrere Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden.
Lehrerwechsel in Kursen ermöglichen
Die Liberalen Schüler Schleswig Holstein fordern Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit zu eröffnen, bei mehreren Kursen, welche zur selben Stunde laufen und unterschiedliche Lehrer haben, bei Vorlage eines triftigen Grundes wechseln zu können. Sollte ein Schüler bspw. im Englischkurs 1 eine neue Lehrerin haben und nachweislich deutlich schlechtere Noten bekommen als vor dieser Lehrerin, so soll ihm die Möglichkeit geboten werden, in Englischkurs 2 wechseln zu können. Dabei sollte die Schule jedoch darauf achten, dass die jeweiligen Kurskapazitäten nicht überschritten werden.
Fortbildungsangebote für Lehrer aufgrund der OAPVO
Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein fordern das Bereitstellen von freiwilligen Fortbildungen für Lehrkräfte der Oberstufe. Das Ministerium sollte diese Fortbildungen organisieren und Lehrern, welche mit der 2020 eingeführten OAPVO überfordert sind, erklären, wie Kurse, in denen Schüler mit unterschiedlichen Fachanforderungen sind, unterrichtet werden sollten.
Netzwerk-AGs einführen
Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein fordern das Einführen einer Netzwerk AG in jeder weiterführenden Schule. Hier sollen Informatiklehrer und Schüler sich zusammen mit dem Netzwerk der Schule befassen und die Schule unterstützen, ihr Netzwerk weiterführend zu entwickeln. Somit profitiert sowohl die Schule als auch die Schüler, da die Fachkenntnisse über Netzwerkinformatik erweitert werden
Pädagogische Hilfe für Schüler
Die Landesregierung Schleswig-Holstein wird aufgefordert,
– die Anzahl der nicht als Lehrkraft arbeitenden Pädagogen und Psychologen an Schulen zu erhöhen
– jeden Schüler mindestens einmal im Jahr zu einem Gespräch mit einem unabhängigen, nicht als Lehrkraft arbeitenden Pädagogen oder Psychologen zu bitten. Dieses sollte sich zeitlich durchschnittlich ungefähr an einer halben Stunde orientieren. Nach Möglichkeit sollte es für die Schüler immer derselbe Ansprechpartner sein.
Juristische Aufklärung für Schülerinnen und Schüler
Die Liberalen Schüler Schleswig-Holstein sind der Überzeugung, dass Schülerinnen und Schüler in einem Workshop über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt werden sollten. Dies sollte einmal in der 8. und in der 11. Klasse geschehen. Ziel ist es, dass Schülerinnen und Schüler darüber aufgeklärt werden, was ihre Rechte sind, wann sie von diesen Rechten Gebrauch machen können und wie sie sich in gewissen Situationen optimal verhalten können.